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Riesenchance fürs Elektrohandwerk: Heizen und Laden mit PV  

Wärmepumpen, PV und Ladestationen daheim sind die perfekte Antwort auf die Klima- und die Energiekrise. Elektrohandwerker können von dem boomenden Markt profitieren. 

Wärmepumpen, PV und Ladestationen daheim erleben in Deutschland einen regelrechten Boom und die aktuellen Energiepreise verleihen der Entwicklung einen zusätzlichen Schub. So hat die Zahl der Wärmepumpen erst im Jahr 2020 die Millionen-Marke überschritten und Ende 2021 waren es schon über 1,2 Millionen. Damit wurden 2021 fast doppelt so viele Wärmepumpen installiert, wie noch im Jahr 2018.  

„Ja!“ zur Wärmepumpe

Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen EUPD Research Sustainable Management GmbH hat sich die Entwicklung bei den Wärmepumpen mal genauer angeschaut und potenzielle Kunden befragt, die eine PV-Anlage besitzen oder die Anschaffung planen. Die Ergebnisse hat EUPD-Partner Leo Ganz beim Sonepar-Energietag vorgestellt, einer virtuellen Veranstaltung mit Vorträgen zur Energiepolitik und Präsentation innovativer Produktlösungen: Befragt, ob sie sich für das Thema Wärmepumpen interessieren, antworteten etwas mehr als die Hälfte mit Ja: 26 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sogar schon eine Wärmepumpe besitzen, und 28 Prozent wollen sich eine zulegen.  

Stefan Schröder, Sachverständiger für Haus- und Versorgungstechnik bei Sonepar, sieht in der Nutzung der PV-Anlage zur Wärmeerzeugung und ebenso zum Laden von Elektroautos eine riesige Chance für das Elektrohandwerk. Denn erst durch die Kopplung der verschiedenen Sektoren im Gebäude lassen sich fossile Energien komplett ersetzen und es lässt sich damit auch noch Geld sparen. Beim Laden des Elektroautos mit eigenem Solarstrom rechnet er über 20 Jahre mit weniger als einem Euro Energiekosten pro 100 km – die Investitionen sind dabei schon berücksichtigt. 

Umsteigen lohnt sich

Auch der Umstieg von Gas auf Wärmepumpen sei lohnend, schließlich sind die Energiekosten gering. Die Wärmepumpe kann bis zu 75% ihres Energiebedarfs aus der Umwelt entnehmen, für den Rest benötigt sie bei Bedarf zusätzlichen Strom. Davon wiederum lassen sich rund drei Fünftel mit Haussolaranlagen decken, etwa ein Zehntel der Energie muss aus dem Stromnetz bezogen werden. Weil das zudem die deutsche Erdgasabhängigkeit verringert, hat die aktuelle Gaskrise die Nachfrage nach effizienter stromgeführter Wärmetechnik bereits beschleunigt. Hinzu kommt, dass in Deutschland rund 12 Millionen Heizkessel veraltet sind und deshalb ohnehin erneuert werden müssten. Wärmeerzeuger auf Basis ausschließlich fossiler Energiequellen kommen dafür nach der Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) wahrscheinlich schon ab 2024 nicht mehr infrage. 

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin rechnet mit 6,5 Millionen Wärmepumpen im Jahr 2030, über 5 Millionen mehr als heute. Allein dafür müssten außerdem 18 Gigawatt zusätzliche Photovoltaik-Kapazität installiert werden.  

Wie Sonepar mit seinen Partnern das Elektrohandwerk bei dieser Mammutaufgabe perfekt unterstützen kann, zeigten die Hersteller Glen Dimplex und Fronius. 

Pumpen und Gebäude als Energiespeicher

Die Warmwasser-Wärmepumpe DHW 300  von Glen Dimplex kann durch ihre geringe Stromaufnahme und ihre große Speicherkapazität einen jährlichen Deckungsgrad bei der Warmwasserbereitung von über 80 Prozent erreichen. SG (Smart Grid) Ready als technischer Marktstandard für die PV-Eigennutzung bietet die Möglichkeit, die Wärmepumpen als Wärmespeicher intelligent einzubinden. Denn mit der Schnittstelle SG Ready lassen sich die Prioritäten bei der Stromversorgung festlegen und steuern. Durch den Einsatz von intelligenten Energiemanagementsystemen kann zusätzlich auch das Gebäude als Speicher genutzt werden.

Wirtschaftliche Lösung

„Die Speicherung von grünem Strom in Form von Wärme – Power-to-Heat – ist heute schon wirtschaftlich darstellbar“, betont Ulrich Hagen von Glen Dimplex. So lässt sich Photovoltaik für den Eigenverbrauch mit Heizungswärmepumpen, Warmwasser-Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung nutzen. „Das ist mittlerweile wirtschaftlich sinnvoller als eine Netzeinspeisung.“ 

Für die Dimplex-Brauchwasser-Wärmepumpe DHW 300 kann die Photovoltaikanlage sogar bis zu 87 Prozent des benötigten Stroms erzeugen. Bei der Heizungswärmepumpe sind es immerhin bis zu 32 Prozent und SG Ready kann den Deckungsanteil sogar noch deutlich erhöhen. 

Darüber hinaus hat Glen Dimplex Lösungen für die zentrale und dezentrale Wohnraumlüftung mit Strom von der PV-Anlage im Portfolio. Die dezentrale Lüftung für Einzelräume eignet sich besonders zur Nachrüstung und bei der Sanierung, die zentrale Lüftung für komplette Wohneinheiten bietet sich hingegen für Neubauten an.

Batterie und Energiemanagement aus einer Hand

Eine Lösung für intelligentes Heizen und Warmwasseraufbereitung mit PV ist der bei Sonepar erhältliche Verbrauchsregler Fronius Ohmpilot.  „Er zieht den überschüssigen PV-Strom zur Warmwasseraufbereitung heran, verlängert die Lebensdauer der primären Heizquelle und steigert den Eigenverbrauch auf bis zu 100 Prozent“, erklärt Fronius-Trainer Martin Mötzung.  

Der Wechselrichter Fronius GEN24 Plus  ermöglicht durch die Nutzung eines Batteriespeichers, beispielsweise von BYD, die Energieselbstversorgung für Strom, Wärme, Kälte und E-Mobilität und ist prädestiniert für die Sektorenkopplung.  

Dynamisches PV-Überschussladen mit variablen Tarifen

Die Wallbox „Wattpilot“ von Fronius gestattet ein dynamisches PV-Überschussladen, kosteneffizient, mit variablen Tarifen. Der Wattpilot Go mit 11 kW oder 22 kW stellt eine flexible Ladelösung für zu Hause und unterwegs dar. Beim WattpilotHome mit 11 kW handelt es sich um eine stationäre Ladelösung für zu Hause. Das Fronius Smart Meter TS erfasst dabei die Energieflüsse und Lasten, steuert die Verbraucher und optimiert so den Eigenverbrauch. 

Mit Wechselrichter, Batteriespeicher, Wattpilot und Ohmpilot ermöglicht Fronius ein komplettes Energiemanagement. 

Diese digitalen Tools unterstützen bei Inbetriebnahme Sektorenkopplung und im laufenden Betrieb der Komponenten  

  • Solar.start hilft bei der schnellen und einfachen Inbetriebnahme in nur drei Schritten, baut automatisch die Verbindung zu den Geräten auf und verlinkt auf nützliche Plattformen wie Solar.web und Solar.SOS. 
  • Der Solar.wattpilot mit seinen zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten bietet eine einfache Datenübersicht und -visualisierung. Mit ihm lassen sich die Lademodi von überall ändern.  
  • Das professionelle Monitoring-Tool Fronius Solar.web macht die Systeminformationen jederzeit und überall auf einen Blick verfügbar. Es liefert zu jeder Zeit Systemdaten in Echtzeit und bietet umfassende Analysefunktionen, um die PV-Anlage kontinuierlich zu optimieren. 

Zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hat Fronius zudem ein neues Online-Tool entwickelt, mit dem auch der Endkunde die Solarisierung der eigenen Energieversorgung, die Energieflüsse und letztlich den Autarkiegrad einfach nachvollziehen und zudem schnell vorplanen kann: den 24-Stunden-Sonnensimulator.  

Ohne Wärmewende geht es nicht

„Elektromobilität und Strom aus erneuerbaren Energien genügen bei Weitem nicht, um die Erderwärmung in den Griff zu bekommen und unsere Klimaziele zu erreichen“, erklärte Volker Quaschning, Professor für Erneuerbare Energien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, beim Sonepar-Energietag und forderte eine Wärmewende. Denn obwohl die Effizienz der Erdgasheizung in den zurückliegenden Jahren stets gestiegen ist, kann sie nicht mit der deutlich höheren Effizienz einer Wärmepumpe mithalten, die sich zudem allein mit erneuerbaren Energien betreiben lässt. Auch das zeigt, wie wichtig die Rolle der Sektorenkopplung im Gebäude bereits ist und welche herausragende Rolle ihr noch zukommen wird. 

Rosige Aussichten für das Elektrohandwerk. Deshalb: Steigen Sie ein in das boomende Geschäft mit Wärmepumpen, PV und Ladestationen (noch mehr Wissenswertes dazu verrät Ihnen Stefan Schröder hier). Davon profitieren nicht nur Sie und Ihre Kunden, sondern vor allem auch das Klima. 

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2 Kommentare

  1. Alles Schön und Gut fürs Handwerk. Aber wer denkt an den Verbraucher im Bestand. Der 65 jährige Arbeitnehmer der in seinem 40 Jahre altem Haus lebt, z.B. mit Ölheizung und Einzelheizkörper in Einrohrtechnik. Nun soll er sich Photovoltaik aufs Dach (40 Jahre alt) setzen und eine Wärmepumpe anschaffen. Das bedeutet umfangreiche Sanierungen. Nicht jeder hat eine Erbtante, und auch die Banken sind bei einem 65 jährigen nicht mehr so großzügig. Natürlich gibt es Förderungen, aber wirtschaftlich ist das für diesen Kreis nicht.

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