Installationspläne direkt auf die Baustelle projizieren und präzise sehen, wo jedes einzelne Bauteil platziert werden muss und wie es in die Umgebung passt – das ermöglicht Sonepar-Siresca.
Bei der Elektroinstallation auf der Baustelle sind Schnelligkeit und fehlerfreies Arbeiten gefragt. Was, wenn es eine Lösung gäbe, die sowohl die Geschwindigkeit erhöht als auch die Effizienz maximiert? Genau das kann die neue Siresca-App von Sonepar. Die neue cloudbasierte Augmented-Reality-Lösung Sonepar-Siresca erleichtert Elektroinstallationen enorm und macht so die Arbeit auf der Baustelle effizienter und einfacher. Wir fragen Siresca-Geschäftsführer Julien Reutimann (31), welche Idee hinter der App steckt, wie sie konkret funktioniert und welche Pläne er für die Zukunft hat. Der Schweizer Elektroinstallateur hat die Software aus der Taufe gehoben, zusammen mit seinem Geschäftspartner, dem technischen Geschäftsführer, Peter Flury (50).
Sonepar: Herr Reutimann, woran arbeiten Sie gerade?
Reutimann: Wir sind gerade dabei, Design-Entwürfe für neue Funktionen zu besprechen.
Sonepar: Es sind also schon zusätzliche Features geplant.
Reutimann: Klar, wir entwickeln die App immer weiter. Als Nächstes werden zusätzliche Dokumentationsfunktionen kommen, damit die Nutzer auf der Baustelle alles mit einer App erledigen können.
Sonepar: Jetzt aber erst mal zurück auf Anfang. Wie ging das denn los mit Siresca?
Reutimann: Für meinen früheren Arbeitgeber und heutigen Teilhaber, den Elektrogroßhandelszulieferer Plica, sollte ich eine Lösung entwickeln, welche die Arbeitsprozesse rund um Rohbauinstallationen vereinfacht. Dazu habe ich mir Unterstützung bei den Softwareentwicklern TinLine gesucht und dort Peter Flury kennengelernt. Schnell wurde das Projekt dann so groß, dass wir es als eigenständiges Unternehmen ausgegründet haben.
Sonepar: Siresca, was heißt das eigentlich?
Reutimann: „Si“ steht für Synapse/Vernetzung, „re“ für Realtime/Echtzeit und „sca“ für scannen/erfassen.
Revolution auf der Baustelle
Sonepar: Und was kann Sonepar-Siresca?
Reutimann: Mit Siresca können Sie Ihre Pläne direkt auf die Baustelle projizieren. So unterstützt Sie die App bei der Kontrolle und beim Anzeichnen. Wie das genau funktioniert, sehen Sie in unserem Video.
Sonepar: Welche Vorteile bringt das ganz konkret?
Reutimann: Elektroinstallateuren bietet Siresca eine ganze Reihe von nützlichen und zeitsparenden Funktionen: Sie haben mit der App immer Zugriff auf die aktuellen Pläne, übersichtlich sortiert nach Projekt und Stockwerk. Das stellt sicher, dass sie immer auf dem neuesten Stand sind. Die App ermöglicht auch eine schnelle Markierung von Bohrlöchern und den Einsatz von Schalungsschonern. Das bedeutet weniger Aufwand und eine effizientere Arbeit. Das automatisierte Einmessen von Übergangsdübeln reduziert Messfehler und beschleunigt die Vorbereitung. Außerdem hilft die App, Mess- und Umrechnungsfehler beim Anzeichnen zu minimieren, was zu einer präziseren Arbeit führt. Die einfache Positionierungskontrolle in der App verhindert zudem schwerwiegende Fehler und sorgt für eine reibungslose Installation. Auch das Erfassen von Zusätzen und Anpassungen wird durch die App stark vereinfacht und die automatische Übertragung auf neuere Planvarianten spart Installateuren noch mehr Zeit und Mühe.
Sonepar: Neben den Installateuren unterstützt Siresca auch Projektleiterinnen und Projektleiter …
Reutimann: Ja, klar! Auch für sie ist Siresca eine große Hilfe. Ihnen gibt die App die Gewissheit, dass die Installateure immer mit den neusten Plänen arbeiten und keine Zusätze vergessen werden. Auch die Vor- und Nachbereitung eines Projekts wird dadurch erheblich erleichtert.
Denn die Aktualisierung der Pläne erfolgt über die Cloud direkt zum Installateur auf der Baustelle. Dass Zusätze und Anpassungen auf der Baustelle sauber und in Echtzeit dokumentiert werden, erleichtert die Kommunikation und Nachverfolgung erheblich. Darüber hinaus ermöglicht die App eine erweiterte Stichprobenkontrolle, ganz ohne Maßband. Mit Siresca können sich Projektleiterinnen und Projektleiter also sicher sein, dass ihre Projekte reibungslos ablaufen und dass keine wichtigen Details übersehen werden.
Sonepar: Was war denn das Schwierigste bei der Entwicklung?
Reutimann: Puh, es gab mindestens 1.000 Hürden … Aber wir sind beide Ausdauerläufer und haben sie alle genommen. Eine große Herausforderung war, die App so aufzubauen, dass sich effizient damit arbeiten lässt. Ganz am Anfang liefen noch die Handys heiß und der Akku war nach einer halben Stunde leer.
Sonepar: Wie viele Nutzerinnen und Nutzer gibt es inzwischen?
Reutimann: In der Schweiz, wo wir 2022 auf den Markt kamen, zählen bereits 85 Unternehmen mit jeweils mehreren Nutzern zu unseren Kunden.
Sonepar: Und wie viele Mitarbeiter hat ihr Unternehmen?
Reutimann: Seit Oktober sind wir zu sechst: Softwareentwickler, Vertriebler, Marketing, Innendienst.
Sonepar: Haben Sie bereits weitere App-Lösungen für Elektriker in der Pipeline?
Reutimann: Mein Partner und ich sind ja selbst Elektroinstallateure, deshalb steht die Elektrobranche derzeit noch im Fokus bei Siresca. Alle Neuerungen wollen wir in diese App integrieren. Da haben wir noch jede Menge Ideen in petto. Auf lange Sicht wollen wir die App aber auch noch für andere Branchen auf dem Rohbau nutzbar machen.
Sonepar: Sie haben schon drei Innovationspreise abgeräumt. Was bedeutet das für Sie?
Reutimann: Dadurch haben wir ordentlich Publicity bekommen, die unseren Start gepusht hat. Wir konnten zeigen, dass auch hier in der beschaulichen Ostschweiz Innovationen entstehen. Und die unabhängigen Jurys haben uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Noch stehen die Trophäen hier im Büro, aber wenn es mehr werden, lagern wir sie vielleicht aus in eine große Vitrine in unserem Stammlokal.
Sonepar: Wie kam es zur Kooperation mit Sonepar?
Reutimann: Durch Plica gab es schon Kontakte in der Schweiz. Die Brücke nach Deutschland war dann nur ein konsequenter Schritt. Dabei hat uns – neben anderen – Marco Saggionetto, Leiter Verkauf & Marketing Sonepar Schweiz, toll unterstützt.
Sonepar: Was haben Sie, Sonepar und die Kunden davon?
Reutimann: Wir profitieren von der gesamten Unternehmenspower und der Bekanntheit von Sonepar – und Sonepar von einem einzigartigen Produkt. Die Kunden von Sonepar bekommen es ganz einfach über ihren bekannten Einkaufskanal und Sonepar greift ihnen auch mit Webinaren zur Nutzung unter die Arme.
Sonepar: Wie viel Zeit sparen die Nutzerinnen und Nutzer denn mit Siresca bei ihren Projekten?
Reutimann: Die Hauptersparnis liegt darin, dass sie weniger oder gar keine Fehler mehr machen. Wir haben mal überschlagen, dass jeder Verlegefehler mit durchschnittlich 500 Euro zu Buche schlägt. Dieses Geld und die Zeit für die Fehlerbeseitigung können sich Installateure künftig sparen.
Sonepar: Können Sonepar-Kunden die App testen?
Reutimann: Ja, das können sie einen ganzen Monat lang kostenlos tun – mit den Daten ihrer eigenen Projekte. Dazu müssen sie ein Konto anlegen. Wer das nicht will, kann sich die Demoversion herunterladen und dort ein Beispielprojekt anschauen (Google Playstore / Apple App Store).
Sonepar: Na, dann wollen wir das doch gleich mal tun. Danke für das interessante Gespräch.
Sie wollen selbst ausprobieren, wie die AR Sie bei Ihrer Elektroinstallation unterstützt? Dann laden Sie sich Sonepar-Siresca aus dem App-Store herunter, wählen Sie im Log-in-Bereich den Demo-Modus aus und testen Sie die Software mit dem bereits vorhandenen Musterprojekt.