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Videoüberwachungssysteme: Gute Sicht auch bei Nacht

Die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2021 zeigt ein erfreuliches Ergebnis. Die Einbrüche in Wohnungen und Häuser sind im letzten Jahr erneut stark zurückgegangen. Verantwortlich dafür sind zu einem guten Teil auch vorhandene Videoüberwachungssysteme, denn sie schrecken mögliche Langfinger wirksam ab.

Die Zahlen sprechen für sich: 2021 wurden in Deutschland 54.236 Wohnungseinbrüche erfasst. Das sind fast 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Einen wichtigen Anteil daran hat die abschreckende Wirkung installierter Videoüberwachungssysteme. Neben Maßnahmen zur ordnungsgemäßen Beleuchtung sorgen sie auf anderer Ebene für mehr Sicherheit.

Abb. 1: Farbkamera bei Tag, Videoüberwachungssysteme
Abb. 1: Farbkamera bei Tag (Foto: Indexa)
Abb. 2: Farbkamera bei Nacht, Videoüberwachungssysteme
Abb. 2: Farbkamera bei Nacht (Foto: Indexa)
Abb. 3: Tag-Nacht-Kamera mit eingebauter Infrarotausleuchtung bei Nacht, Videoüberwachungssysteme
Abb. 3: Tag-Nacht-Kamera mit eingebauter Infrarotausleuchtung bei Nacht (Foto: Indexa)

Videoüberwachungssysteme: Wie findet man die richtigen?

Bei der Auswahl der passenden Videoüberwachungssysteme sollten Sie neben der Aufzeichnungsdauer, der Brennweite, dem Erfassungswinkel und der Auflösung unbedingt auch die Beleuchtung für Nachtaufnahmen berücksichtigen.

Ebenso wie das menschliche Auge können Videokameras bei absoluter Dunkelheit nichts erkennen (siehe Vergleiche Abb. 1–3). Die Empfindlichkeit eines Kamerasensors unterscheidet sich aber vom menschlichen Auge insofern, dass Licht auch im Infrarotbereich erfassbar ist [Lichtwellenlänge ab 750 Nanometer (nm)]. Bei der Ausleuchtung eines Überwachungsbereichs mittels einer Infrarotlichtquelle wird das reflektierende Licht vom Kamerasensor erfasst, allerdings nur in Monofarben (Schwarz, Weiß und Graustufen). Viele Tag-Nacht-Kameras haben deshalb bereits Infrarot-LEDs zur Ausleuchtung des Überwachungsbereichs mit an Bord.

Der Ausleuchtungsbereich der jeweiligen Videoüberwachungssysteme ist abhängig von der Stärke, der Anzahl der LEDs und der Lichtwellenlänge (850 nm oder 940 nm). Die Kombination aus Tag-Nacht-Videokamera mitsamt integriertem Infrarotstrahler kann bei Nahaufnahmen oder schlechten Wetterverhältnissen (Regen, Schnee, Nebel) zu Problemen hinsichtlich der Reflexionen führen. Die Folge? Objekte erscheinen nur undeutlich oder sind gar nicht mehr erkennbar. Abhilfe schaffen hier separate Infrarotstrahler. Diese sind mit LED-Technologie als Leuchtmittel ausgestattet.

Abb. 4: Helles Objekt im Vordergrund angestrahlt, Videoüberwachungssysteme
Abb. 4: Helles Objekt im Vordergrund angestrahlt (Foto: Indexa)
Abb. 5: Strahler auf Hintergrund ausgerichtet, Videoüberwachungssysteme
Abb. 5: Strahler auf Hintergrund ausgerichtet (Foto: Indexa)

LED-Strahler: Wie gilt es beim Installieren zu beachten?

Bei der Installation von separaten LED-Strahlern sollten Sie darauf achten, diese etwas versetzt von den Kameras anzubringen. Bedenken Sie weiterhin, ein Anstrahlen von hellen Bereichen im Vordergrund zu vermeiden – denn es kommt andernfalls leicht zur Übersteuerung des Bildsensors. Das hat den Effekt einer ungewollten Abdunkelung des Hintergrunds (Abb. 4 u. 5). Doch dem können Sie leicht Abhilfe schaffen: Infrarotstrahler sind in verschiedenen Bauformen, mit unterschiedlicher Anzahl von LEDs und deren Leistung erhältlich.

Bei der Auswahl eines lR-Strahlers ist auf
folgende Merkmale zu achten

  • Ausstattung mit Dämmerungsschalter, um die LEDs nur bei Dunkelheit bzw. Nacht einzuschalten
  • Leistungsverlust der LEDs um ca. 10 Prozent pro Betriebsjahr
  • Der Ausleuchtungsbereich sollte mit dem Blickwinkel der Überwachungskamera in etwa übereinstimmen
  • Separate IR-Strahler sind sinnvolle Ergänzungen zu Kameras mit integrierten Infrarot-LEDs
Abb. 6: Unterschiede 850 nm und 940 nm
Abb. 6: Unterschiede 850 nm und 940 nm

Außerdem ist beim Einsatz eines separaten IR-Strahlers die Kompatibilität mit der Kamera zu beachten. Um Farbverfälschungen bei Tageslicht zu vermeiden, sind Standard-Farbkameras mit einem für IR-Licht nicht durchlässigen Filter ausgestattet. Eine Ausleuchtung durch IR-Licht ist hierbei nicht möglich. Bei Kameras, die für Tag- und Nacht-Aufnahmen geeignet sind, wird der IR-Filter bei Dunkelheit durch einen transparenten Filter automatisch ausgetauscht. Hierdurch liefern diese Kameras bei Tag echte Farben – und in der Dunkelheit werden alle IR-Lichtwellen (850 nm und 940 nm) wahrgenommen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

 

Heinz-Günter Hüske
Akademie/Trainer/Gebäudesystemtechnik
heinz-guenter.hueske@sonepar.de

Dieser Beitrag ist ursprünglich im Sonepar-Report der Ausgabe Juli und August 2022 auf den Seiten 12/13 erschienen.

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