Produkte & Lösungen

Türsteher, Feuerwehr oder Bodyguard – Wie schützen Sie Ihre Daten und Hardware ?

Ein Wimpernschlag ohne Strom – warum wir die Risiken durch gefährliche Stromschwankungen falsch einschätzen.

Von Lars Maschmeyer,
Leiter Omnichannel Content Marketing
Lesezeit: 4 Minuten

Lars Maschmeyer

Blackout im Büro: Die Sache mit der stabilen Stromversorgung …

Klar, das deutsche Stromnetz gilt als super stabil. Einen Blackout wie vor einiger Zeit in Südeuropa kann es bei uns in Deutschland angeblich nicht geben. Ich persönlich hoffe, dass unsere Netzbetreiber ihr Versprechen einhalten.

Eine Häuserfront mit ganz vielen beleuchteten Bürofenstern.

Aber haben Sie schon mal überlegt, was dieser eine kurze Wackler von neulich hätte kosten können? Wenn es dumm gelaufen wäre? Für Ihre Hardware oder ihre Daten?

Denn genau diese kurzen Aussetzer oder fiesen Spannungsspitzen sind es, die oft unbemerkt zuschlagen und digitale Werte vernichten können.

Was wir nicht immer auf dem Schirm haben: Komponenten, die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) sicherstellen, sind keine Luxusanschaffung. Sie sichern zu moderatem Aufwand Ihre digitale Existenz – ein Airbag für Ihre Daten und Geräte. Um was geht es genau?

Das Stromnetz – ein fragiles Gut unter Dauerlast

Das deutsche Stromnetz gilt als eines der zuverlässigsten weltweit. Die Statistik weist laut Bundesnetzagentur nur wenige Minuten durchschnittlicher Jahresausfallzeit pro Kopf aus – Tendenz weiter fallend. Doch diese Zahl täuscht über die Realität hinweg: Kurzzeitige Aussetzer, Spannungseinbrüche oder gefährliche Überspannungsspitzen sind an der Tagesordnung. Warum? Weil unser Netz unter permanenter Anspannung steht – zum Beispiel durch folgende Phänomene:

      • Lastschwankungen: Das Anfahren großer Industriemaschinen oder das simple Einschalten vieler Klimaanlagen gleichzeitig kann das Netz lokal in die Knie zwingen oder für Spannungsspitzen sorgen.
      • Einspeiseschwankungen: Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien bringt Volatilität – bei Windstille oder ausbleibendem Sonnenschein muss das Netz die Differenzen ausgleichen.
      • Externe Störungen: Blitzeinschläge, Bauarbeiten mit Kabelbeschädigungen oder Netzfehler beim Energieversorger sind unkalkulierbare Risiken.
      • Interne Fehlerquellen: Auch im eigenen Gebäude können defekte Geräte oder ausgelöste Sicherungen die Stromversorgung empfindlicher Elektronik lahmlegen.
      Mehrere Strommasten hintereinander bei Sonnenuntergang.

      Diese „Mikro-Aussetzer“ oder „Spannungs-Schluckaufs“ bemerken wir oft kaum, doch für sensible Elektronik können sie zum digitalen Todesstoß werden.

      USV – mehr als ein Akku gegen Stromausfall?

      Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist ein Gerät, das zwischen der Steckdose und einem Gerätenetzteil angeschlossen wird. Anders gesagt: der Bodyguard für Ihre empfindlichen Geräte, etwa Server oder PC. Die USV platziert sich wachsam zwischen Steckdose und Verbraucher. Sie erfüllt im Wesentlichen zwei Kernaufgaben:

         

        1. Überbrückung: Bei einem kompletten Stromausfall springt die interne Batterie sofort ein. Sie liefert nahtlos weiter Energie – für wertvolle Minuten, um Daten zu sichern und Systeme sauber herunterzufahren, oder bis eine eventuelle Notstromversorgung anläuft.

        2. Stabilisierung: Viele USV-Anlagen filtern und glätten kontinuierlich die eingehende Netzspannung, schützen also auch vor jenen heimtückischen Unter- und Überspannungen, die Geräte schleichend oder abrupt beschädigen können.
        Deckblatt der Broschüre Sonepar USV. Eine Frau und ein Mann schauen auf einen Laptop.

        Die Umschaltzeiten einer USV-Komponente auf Batteriebetrieb liegen im Millisekundenbereich – das ist so kurz, dass angeschlossene Geräte mit sensibler Elektronik den Wechsel in der Regel gar nicht bemerken.

        So verlieren gefährliche Spannungsschwankungen – von uns allen unbemerkt –ihren Schrecken.

        Hintergrundinfos zu Leistungsmerkmalen, Einsatzbereichen und Funktionsweisen zeitgemäßer USV-Konzepte finden Sie hier in der nebenstehend abgebildeten Sonepar-Lösungsbroschüre „USV-Anlagen – unsere Auswahl an Markenprodukten für Ihren Erfolg.“

        Klartext: USV, Notstrom, Überspannungsschutz – Wo liegt der Unterschied?

        Eine USV ist weder ein vollwertiger Notstromgenerator noch eine simple Steckerleiste mit integriertem Überspannungsschutz. Warum das so ist, zeigt der tabellarische Vergleich:

        Technik

        Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)

        Notstromaggregat (Netzersatzanlage)

        Überspannungsschutz
        (ÜSS)

        Hauptzweck

        Überbrückung kurzer Ausfälle, Spannungs- stabilisierung

        Ersatzstromversorgung bei längeren Ausfällen

        Schutz vor kurzzeitigen Spannungsspitzen

        Stromquelle

        Integrierte Batterie(n)

        Meist Diesel-/Benzin-Generator

        Keine eigene Stromquelle

        Schutz bei Ausfall

        Ja, sofortige Übernahme für Minuten/Stunden

        Ja, nach Anlaufzeit (Sekunden/Minuten)

        Nein

        Schutz vor Schwankung

        Ja (je nach Typ unterschiedlich stark)

        Nein (benötigt selbst stabile Versorgung zum Starten)

        Nein (außer vor Spitzen / Surges)

        Typische Einsatzdauer

        Kurzzeitüberbrückung

        Langzeitbetrieb (Stunden/Tage)

        Dauerhafter Schutz vor Spitzen im Normalbetrieb

        Kurz gesagt: Der Überspannungsschutz ist der Türsteher gegen grobe Angriffe (Spannungsspitzen). Das Notstromaggregat ist die Feuerwehr für den Großbrand (langer Ausfall). Die USV ist der unauffällige, aber ständig präsente Bodyguard. Er überbrückt die kritischen ersten Sekunden und schützt vor alltäglichen Tücken schwankender Spannungen in unseren Netzen.

        Wie lässt sich eine USV in der Praxis umsetzen? David Schweinberger von Schneider Electric erklärt die Abgrenzung und zeigt Einsatzbeispiele im Video:

        David Schweinberger von Schneider Electric. Darauf ein Playbutton, um das Video zu starten.

        Der Wert stabiler Energie: Konkrete Vorteile einer USV

        Abgesehen vom bloßen Gefühl der Sicherheit – was kann eine USV konkret leisten? Enorm viel. Der vielleicht größte Wert liegt im Schutz dessen, was oft unbezahlbar ist: Ihre Daten. Wichtige Arbeitsergebnisse, sensible Kundendaten oder Systemkonfigurationen – Stromprobleme können sie unwiederbringlich beschädigen oder löschen. Eine USV verhindert diesen digitalen Super-GAU.

        Gleichzeitig schützt sie vor den schädlichen Auswirkungen bei Spannungsschwankungen. Eine USV schirmt empfindliche Hardware wie Mainboards, Netzteile und Festplatten ab. Die Geräte fallen nicht aus und bleiben intakt. Schäden aufgrund von Spannungsschwankungen fallen fast nie unter Gewährleistung oder Garantie. Auch Geräteversicherungen regulieren entsprechende Defekte eher selten. Eine USV trägt aktiv dazu bei, Ihre Geräte zu schützen und wertvolle Investitionen rentabel zu halten.

        Sonepar Weiterhelfer Cover von YouTube mit einem Mitarbeiter. Darauf ein Playbutton, um das Video zu starten.

        Erfahren Sie hier im Video, vor welchen spezifischen Netzproblemen USVs schützen.

        Ganz abgesehen von einer Betriebskontinuität: Ärgerliche Neustarts mitten im Prozess, unterbrochene Kassiervorgänge oder fehlgeschlagene Software-Updates gehören mit einer USV der Vergangenheit an; kritische Abläufe laufen einfach weiter.

        Die Vermeidung von Stillstand spart bares Geld und wertvolle Zeit: Mit einer USV sparen Sie sich den Aufwand für Datenwiederherstellung, Reparaturen oder die Kompensation von Ausfällen durch lahmgelegte IT-Systeme.

        Von Homeoffice bis Rechenzentrum: Einsatzfelder im Check

        Die Frage ist nicht, ob, sondern wo eine USV Sinn ergibt. Die Antwort: fast überall dort, wo Stromausfälle oder -schwankungen kritische Folgen hätten.

        A. Gewerbe & Industrie

        Zu den „üblichen Verdächtigen“ zählen hier Serverräume, Netzwerkschränke, IT-Infrastruktur und Kommunikationsanlagen.

        Auch Point-of-Sale (POS)-Systeme in Handel und Gastronomie, Steuerungstechnik in der Produktion, Labore mit empfindlichen Messgeräten oder medizinische Einrichtungen (Arztpraxen, Kliniken, Pflegeheime) mit digitalen Patientenakten und Diagnosesystemen profitieren ganz erheblich von USV-Systemen.

        B. Homeoffice


        Der moderne Arbeitsplatz zu Hause ist oft ebenso kritisch wie das Büro. PC, Laptop, externer Monitor, aber auch WLAN-Router für die Internetverbindung sind essenziell.

        Dazu kommen Netzwerkspeicher (NAS) mit wertvollen Daten und Fotos oder Lösungen aus den Bereichen Gebäudeautomation und Smart-Home. Heizungssteuerung, Sicherheitstechnik wie zum Beispiel Überwachungskameras, sollten auch bei Stromausfall in Funktion bleiben.

        Die 7 Schritte auf dem Weg zur richtigen USV

        Die Auswahl der richtigen USV ist keine Raketenwissenschaft, erfordert aber eine Analyse des individuellen Bedarfs. Drei grundlegende Technologien bieten unterschiedlichen Schutz: Offline (Basis), Line-Interactive (Fortgeschritten) und Online/Doppelwandler (Maximal).

        Welcher Typ ist der richtige ist und wie muss er dimensioniert sein? Antworten dazu erhalten Anwendende bei qualifizierten elektrotechnischen Fachbetrieben. Die nachfolgenden Punkte verstehen sich als Checkliste für alle Beteiligten. Wer die dort aufgeführten Fragen qualifiziert beantwortet, erhält für sein Projekt aussagekräftige Hinweise zu geeigneten und sinnvollen USV-Maßnahmen:

        Welche Geräte sind unverzichtbar und müssen abgesichert werden?

        Wie viel Watt (W) bzw. Voltampere (VA) benötigen diese Geräte zusammen? Planen Sie ca. 20-30 % Reserve ein.

        Liegt eine 1-phasige (230 V) oder 3-phasige (400 V) Versorgung vor bzw. wird benötigt?

        Wie viele Minuten sollen die Geräte bei Netzausfall mindestens weiterlaufen?

        Welche erwartete Lebensdauer der Batterien passt zum Wartungsplan und Budget?

        Soll die USV als Standgerät (Tower) platziert oder in ein 19-Zoll-Rack montiert werden?

        Werden Kommunikationsports (USB, Netzwerk / SNMP) für Monitoring oder automatisches Herunterfahren benötigt?

        Sichern Sie Ihre Systeme ab: Wenden Sie sich als Anwender an einen qualifizierten Elektro-Fachbetrieb in Ihrer Nähe. Installationsbetriebe erhalten bei Sonepar durch spezialisierte USV-Experten weiterführenden Support. Sonepar-Kunden wenden sich dazu an ihren Ansprechpartner oder an das Customer-Servicecenter an ihrem Sonepar-Standort. Passende Produkte finden Sonepar-Kunden unter dem Suchbegriff „USV“ auch in unserem Online-Shop.

        Fazit: Agieren statt reagieren – mit USV auf der sicheren Seite

        Ja, das deutsche Stromnetz ist stabil. Aber: Kurze Wackler kommen häufiger vor, als man denkt. Sie können ausreichen, um …

          • Daten zu vernichten
          • Geräte zu beschädigen
          • ganze Systeme lahmzulegen.

            Stefan Oberhofer, USV-Experte beim Hersteller Eaton, formuliert es treffend:

            „Wenn du sie nicht brauchst, dann zahlst du zwar Geld dafür, aber wenn du mal ein Problem hast, bist du froh, dass du die USV als Versicherung hast.

            Eine durchdacht ausgewählte und professionell installierte USV ist eine aktive Vorsorgemaßnahme, die sich im Ernstfall tausendfach auszahlt. Sie ist die digitale Lebensversicherung für alles, was Ihnen im vernetzten Leben wichtig ist.

            Stefan Oberhofer

            Der digitale Alltag hält für uns alle Fallstricke bereit. Mir selbst war die USV-Relevanz lange Zeit nicht wirklich bewusst. Heute weiß ich: Niemand sollte warten, bis es zu spät ist und wertvolle Daten oder teure Hardware den Launen des Stromnetzes zum Opfer fallen. Welche Erfahrungen haben Sie mit Stromausfällen gemacht? Wie schützen Sie sich und Ihre Geräte? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!


            Es grüßt Sie herzlich

            Lars Maschmeyer

            Ihr
            Lars Maschmeyer
            Leiter Omnichannel Content Marketing
            Sonepar in Deutschland

            Du hast bereits abgestimmt!