Tipps & Tricks

Nachhaltiges und preiswertes Wintergrillen: So geht’s!

Grillen wärmt Leib und Seele selbst bei klirrender Kälte. Wenn Sie dabei ein paar Tipps beachten, schonen Sie auch noch Ihren Geldbeutel und die Umwelt.

Schneeflocken rieseln vom Himmel und draußen ist es knackig kalt: Zeit, mal wieder den Grill anzuschmeißen. Denn Wintergrillen ist längst Kult und wird immer beliebter. Kein Wunder: Glut und Feuer wärmen den Körper, die Vorfreude auf ein saftiges Steak, eine herzhafte Wurst oder knackiges Grillgemüse die Seele. Was Sie für einen ungetrübten Grillgenuss beachten sollten, verraten wir Ihnen hier. Aber wie sieht das eigentlich mit den Energiekosten und mit der Umwelt aus?

Ums gleich mal vorwegzunehmen: Im Vergleich zu vielen anderen Zubereitungsarten ist das Grillen immer noch eine günstige Alternative, weil die Speisen einfach schneller fertig werden. Das gilt genauso fürs Klima, solange der Strom für Herd und Ofen nicht aus erneuerbaren Energien stammt. Wenn Sie ein paar kleine Tipps beherzigen, können Sie den Grillspaß also reinen Gewissens genießen.

Kohle sorgt fürs Aroma

Mehr als einmal pro Monat grillt der Durchschnittshaushalt – und das am liebsten mit Holzkohle. Denn fast zwei Drittel der Grillbegeisterten können oder wollen laut der aktuellen Grillstudie des Geflügelfleischunternehmens Wiesenhof1 und dem Marktforschungsinstitut Forsa auf das typische Raucharoma nicht verzichten. Der Haken dran: Der Großteil der hierzulande verkauften Holzkohle stammt aus den Tropen. Dafür wird jährlich eine Fläche von rund 2.000 Fußballfeldern abgeholzt, berichtet die ZDF-Sendung „plan b“ in „Besser grillen“2. Aber lassen Sie sich davon nicht gleich den Appetit verderben, sondern greifen Sie lieber zu einer weniger umweltschädlichen Alternative.

Hier mal ein paar Tipps dafür:

Fünf nachhaltige Alternativen für Kohle aus Tropenholz

  • Kohle aus deutschem Laubholz ist ein Abfallprodukt der Holzgewinnung und daher ökologisch unbedenklich. Vertrauenswürdige Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder das Bio-Siegel helfen bei der Wahl des richtigen Brennstoffs. Das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) sagt zwar nichts über die Herkunft aus. Es stellt jedoch sicher, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält.
  • Noch besser sind Maisspindeln aus körnerlosen Kolben, die bei der Ernte aussortiert werden. Sie eignen sich darüber hinaus gut als umweltfreundliche Grillanzünder.
  • Holzfreie Grillbriketts fallen ebenfalls bei der Produktion von Olivenöl ab. Wie die Maisspindeln erzeugen sie mehr Hitze, aber 30 Prozent weniger Kohlenmonoxid.
  • Auch für Kokos-Briketts muss kein Baum gefällt werden.
  • Kohle aus schnell nachwachsendem Bambus hat eine besonders lange Brenndauer.

Selbst beim Grillen mit Gas oder Strom müssen Sie auf das typische Raucharoma nicht verzichten. Dafür sorgen Holzchips, die Sie – eingeschlagen in Alufolie oder in der Räucherbox – zusätzlich auf den Rost legen und anzünden können.

Grillfeuer Funken
Grillfeuer schlägt Funken.

Das Grillgut macht’s

Stellt sich die Frage: Sind Gas- und Elektrogrills klimafreundlicher? Der TÜV Rheinland3 hat das schon 2011 für einen kompletten Grillabend mit acht Personen untersucht. Fazit: Gas und Strom schneiden zwar etwas besser ab (17,5 kg CO₂-Emissionen gegenüber 18 bei der Kohle). Aber eigentlich kommt es dabei gar nicht auf den Brennstoff an. Denn 95 Prozent des CO₂ gehen auf das Konto des Grillguts. Bleibt für den Grillvorgang selbst in jedem Fall weniger als ein Kilogramm. Das Portal „Mein Klimaschutz“ hat ausgerechnet, welche Unterschiede sich durch die Wahl des Grillguts für eine vierköpfige Familie im Jahr ergeben.

Klimabilanz von Fleisch, Käse und Gemüse im Vergleich

  • Fleisch: ca. 90 kg CO₂
  • Käse und Gemüse (vegetarisch): ca. 50 kg CO₂
  • Gemüse (vegan): 16 kg CO₂

So viel zur Umwelt. Aber was bedeutet der Grillspaß angesichts explodierender Energiepreise für den Geldbeutel?

Das kostet eine Stunde Grillspaß

  • Der Betrieb eines Elektrogrills verursacht immer noch sehr geringe Kosten. Bei einem Gerät mit einer Leistung von 2.000 Watt und Strompreis von 50 Cent je Kilowattstunde zahlen Sie pro Stunde nur einen Euro4.
  • Ein Gasgrill verbraucht stündlich rund ein Kilogramm Propan oder Butan. Das kostet derzeit bis zu drei Euro5. Damit sind die Betriebskosten eines Gasgrills mehr als doppelt so hoch wie beim Elektrogrill.
  • Am teuersten ist die Holzkohle. Bei einem Verbrauch von zwei Kilo6 und einem Kilopreis von rund zwei Euro7 schlägt der Brennstoff für die Grillsession mit vier Euro zu Buche. Und auch bei den Kosten verhält es sich nicht anders als bei der Umweltbilanz: Am meisten bezahlen Sie für das Grillgut. Da haben Veganer und Vegetarier die Nase vorn. Gemüse ist nun mal deutlich günstiger als Käse und Fleisch.

Unser Tipp: Der Mix macht’s. Vielleicht legen Sie das nächste Mal einfach ein bisschen weniger Fleisch auf den Rost und etwas mehr Gemüse. Probieren Sie’s mal aus!

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Fußnoten

  • 1. vgl. Starck, Vanessa & Maier, Daniele: Siebte WIESENHOF Grillstudie (2022) – Grillen erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit
    (Stand: 15.01.2022) Wiesenhof. [07.12.2022].
  • 2. vgl. Leissner, Hanna & Podjavorsek, Peter: Besser grillen – Nackensteak und Nachhaltigkeit
    (Stand: 26.07.2018) ZDFmediathek. [07.12.2022].
  • 3. vgl. Diekmann, Ralf: Ökobilanz von TÜV Rheinland: Klimaoptimiertes Grillen entlastet die Umwelt 20 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen durch bewussten Einkauf des Grillguts
    (Stand: 06.07.2011) TÜV Rheinland. [07.12.2022].
  • 4. vgl. Vergleich.de Gesellschaft für Verbraucherinformation mbH: Strompreise 12/2022: Das kostet Strom aktuell in Deutschland
    (Stand: 12.2022) Vergleich. [07.12.2022].
  • 5. vgl. Carrot Media v.o.s: Gasflasche: Welche Kosten muss man rechnen?
    (Stand: k. A.) Kostencheck. [07.12.2022].
  • 6. vgl. Weber-Stephen Deutschland GmbH: Weber Briketts
    (Stand: k. A.) Weber. [07.12.2022].
  • 7. vgl. Reuter, Marco: Der Holzkohle-Guide für Grill-Anfänger
    (Stand: 20.12.2020) Gasgrill-Meister. [07.12.2022].
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