Ein Weihnachtsmenü ganz ohne Gans? Und das dann womöglich noch ohne Strom und Gas zubereiten? Und womöglich sogar ohne Fleisch? Ja, klar. Denn das schont Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen, bringt Freude und Abwechslung, schmeckt lecker und sorgt nebenbei für ein entspannteres Weihnachtsfest.

Denn: Unser Weihnachtsmenü vom Holzkohlegrill lässt sich schneller und umweltfreundlicher zubereiten als der klassische Gänsebraten aus dem Backofen.

Clever sparen

Aber erst mal die Fakten: Ein Backofen verbraucht pro Stunde etwa 1.000 bis 2.000 Watt Strom¹ . Bei einem Preis von rund 50 Cent pro Kilowattstunde² und einer Garzeit von mindestens fünf Stunden pro Gans macht das schnell mal fünf Euro. Dazu kommt die Zubereitung von Vorspeisen, Beilagen und Nachspeisen zum Festmahl. Bei einem CO₂-Ausstoß von 420 Gramm je Kilowattstunde³ summiert sich der CO₂-Eintrag bei der Gans aus dem Ofen auf 4,2 Kilogramm.

Drei Kilo nachhaltige Kohle bekommen Sie schon für weniger als zehn Euro. Für unser Weihnachtsmenü benötigen Sie nicht mal ein Kilogramm. Und die Umwelt? Der TÜV Rheinland⁴ rechnet für einen kompletten Grillabend mit acht Personen 18 Kilogramm CO₂-Emissionen. Aber für nur fünf Prozent davon – also weniger als ein Kilogramm – ist die Zubereitung selbst verantwortlich. Der Rest geht auf das Grillgut.

Das kommt auf die Weihnachtstafel

1. Vorspeise: warme Datteln im knusprigen Speck- oder Zucchinimantel
2. Hauptgang: herzhaftes Schichtfleisch oder Krautwickel aus dem Dutch Oven, einem gusseisernen Feuertopf für den Grill
3. Nachtisch: köstliche Marshmallow-Frucht-Spieße

Und so geht’s

Für die Vorspeise benötigen Sie pro Person vier Datteln und ebenso viele Scheiben Speck.

• Den Speck der Länge nach halbieren
• Die Datteln fest damit umwickeln
• Mit einem Zahnstocher fixieren
• Die Päckchen für einige Minuten auf den Grill legen, damit der Speck schön knusprig wird.

Fertig!

Vegetarier und Veganer nehmen statt des Specks einfach Zucchini – am besten aus dem eigenen Garten. Dazu eine mittelgroße Zucchini mit einem Sparschäler in dünne Streifen schneiden und diese anschließend mit einer Marinade aus Olivenöl, Knoblauch und geräuchertem Paprikapulver bestreichen.

Für das Schichtfleisch als Hauptgericht rechnen Sie pro Person mit rund 240 Gramm Schweinenacken, einer halben Gemüsezwiebel, 40 Gramm Bacon in feinen Scheiben, 25 ml BBQ-Sauce und einem knappen Esslöffel BBQ-Rub-Gewürzmischung.

• Zwiebeln und Fleisch in Scheiben schneiden und Gewürzmischung darüber geben.
• Speck so auf den Rand legen, dass er überlappt
• Boden mit Zwiebeln auslegen
• Abwechselnd Zwiebeln und Nackensteaks aufrechtstehend in den Dutch Oven schichten
• BBQ-Soße drüber geben
• Die überlappenden Speckstreifen nach innen klappen
• Deckel drauf und mindestens drei Stunden garen lassen

Fertig! Dazu servieren Sie Baguette oder Brötchen.

Fleischlose Alternative

Eine fleischfreie Alternative sind vegetarische oder vegane Krautwickel. So geht’s:

• 250 Gramm Reis kernig abkochen,
• gleichzeitig eine mittlere Zwiebel mit viel Öl anrösten
• 350 Gramm frisches geschnittenes Gemüse (Zucchini, Paprika, Karotten) zugeben, mitrösten und mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken
• Reis mit dazugeben und abkühlen lassen
• In die abgekühlte Mischung drei Eier schlagen, 30 Gramm Parmesan und drei Esslöffel Mehl unterheben und gut vermengen.
• 13 Weißkohlblätter blanchieren und die Reismischung darin verpacken.
• Für eine Tomatensoße eine Zwiebel goldbraun in Öl braten und mit 400 Millilitern passierten Tomaten ablöschen, 400 Milliliter ganze Tomaten aus der Dose dazu geben.
• Das Ganze mit Knoblauchpaste, Salz, Pfeffer, Zucker und Basilikum abschmecken und zum Schluss noch mit 100 Millilitern Sahne anreichern.
• Die Reiskrautwickel in den mit Butter ausgestrichen Dutch Oven schichten und jede Schicht mit etwas Salz, Pfeffer und Kümmel bestreuen.
• Tomatensoße drüber, Deckel drauf, und 80 Minuten schmoren lassen.

Damit bekommen Sie locker sechs Personen satt. Veganer ersetzen Eier, Sahne und Käse durch pflanzliche Alternativen.

Jetzt fehlt nur noch ein leckerer Nachtisch. Dazu genügen pro Person drei bis vier Marshmallows und ein paar Fruchtstücke (z. B. Ananas).

• Marshmallows (gibt’s auch vegan) und Fruchtstücke abwechselnd auf einen Grillspieß stecken
• Kurz angrillen

Guten Appetit!

Extra-Tipp

Auch überzeugte Fleischliebhaber sollten unsere pflanzlichen Alternativen ruhig einmal ausprobieren. Denn die sind richtig lecker. Und auch gut fürs Klima. Wer sich vegan ernährt, spart im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase pro Jahr ein, so viel wie acht innereuropäische Economyclass-Flüge verursachen würden⁵.

Lassen Sie sich von unseren Tipps inspirieren und probieren Sie einfach mal was Neues aus, überraschen Sie Ihre Gäste – und vielleicht auch sich selbst!

Fußnoten

• 1. vgl. Nguyen, Minh Duc & Wagener, Laura: Stromverbrauch von Backofen und Herd: Tipps & Kaufberatung
  (Stand: k. A.) co2online. [15.12.2022].
• 2. vgl. Vergleich.de Gesellschaft für Verbraucherinformation mbH: Strompreise 12/2022: Das kostet Strom aktuell in Deutschland
  (Stand: k. A.) Vergleich.de. [15.12.2022].
• 3. vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: CO₂-Emissionen pro Kilowattstunde Strom steigen 2021 wieder an
  (Stand: 21.04.2022) Umweltbundesamt. [15.12.2022].
• 4. vgl. Diekmann, Ralf: Ökobilanz von TÜV Rheinland: Klimaoptimiertes Grillen entlastet die Umwelt
  (Stand: 06.07.2011) presseportal.de. [15.12.2022]
• 5. vgl. GoVolunteer e. V.: Wie klimaschonend ist vegan?
  (Stand: 22.02.2022) govolunteer.com. [15.12.2022]